Viel mehr als nur von A nach B
Jeden Tag müssen 200 Millionen Teile transportiert werden, damit die 125 Fertigungsstätten des Volkswagen Konzerns mit Material versorgt sind. Und jeden Tag müssen 44.000 Fahrzeuge zu den Kunden in aller Welt gebracht werden. Dafür sind allein in Europa 18.000 Lkw und 1.500 Eisenbahnwaggons unterwegs. Ein gigantischer Aufwand, der natürlich auch einen entsprechend großen CO2-Fußabdruck hat. Aber Volkswagen schafft es, diesen kontinuierlich zu verkleinern – mit cleveren Maßnahmen und innovativen Konzepten. Oder hätten Sie gedacht, dass man mit Altöl aus der Gastronomie ganze Frachtschiffe so antreiben kann, dass 85 % der CO2-Emissionen eingespart werden?
Legende
Altes Pflanzenöl macht Schiffe klimaschonender
Was vor einigen Jahren noch wertloser Abfall war, kann heute Schiffe antreiben: Als erster Autobauer nutzt Volkswagen einen neuen, raffinierten Bio-Kraftstoff aus alten Speiseölen oder Fetten aus Gastronomie und Lebensmittelindustrie. Zum Einsatz kommt dieser in zwei Charterschiffen für küstennahe Autotransporte in Europa. Im Vergleich zur Nutzung von herkömmlichen, fossilen Energieträgern sorgt das für 85 % weniger CO₂-Ausstoß.
Mit dem Kraftstoff des niederländischen Herstellers GoodFuels können Reedereien schwefelhaltiges Schweröl eins zu eins ersetzen. Am Motor sind dafür keine Anpassungen nötig. Weiterer Vorteil: Durch den neuen Bio-Kraftstoff werden überhaupt keine Schwefeloxide ausgestoßen.
Bei Volkswagen kommt der neue Kraftstoff in zwei Charterschiffen zum Einsatz, die jeweils 3.500 Fahrzeuge transportieren können. Sie befördern Neufahrzeuge auf einem Rundkurs von Emden über Dublin ins spanische Santander, ins portugiesische Setubal und zurück nach Emden. Pro Jahr transportieren sie rund 250.000 Neufahrzeuge der Marken Audi, Škoda, Volkswagen Pkw und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Tanken die Schiffe Bio-Treibstoff, sparen sie pro Jahr in Summe rund 52.000 t CO₂ ein.
Klimaschonend unterwegs auf hoher See
Übersee-Containerschiffe fahren in der Regel mit Schweröl. Dabei entstehen große Mengen CO₂, Schwefeloxide, Feinstaub, Stickoxide und Ruß. Das schädigt das Klima und die Umwelt.
Wie’s anders gehen kann, zeigt Volkswagen bei der Verschiffung von Fahrzeugen auf der Nordatlantikroute zwischen dem norddeutschen Emden und den Seehäfen in Nordamerika sowie Mexiko: Dort verkehren seit 2020 mit der SIEM CONFUCIUS und SIEM ARISTOTLE zwei Übersee-Auto-Carrier mit flüssigem Erdgas (LNG). Das verbrennt wesentlich sauberer: Im Vergleich mit Schweröl sinken die Emissionen von Stickoxiden um bis zu 30 %, von Rußpartikeln um bis zu 60 % und von Schwefeloxid um 100 % pro Schiff und Jahr. Das ist gut für die Umwelt. Auch das Klima profitiert, denn die Kohlendioxid-Emissionen sinken um bis zu 25 %.
Zuvor wurden lediglich kleinere Schiffe im küstennahen Kurzstreckenverkehr mit LNG-Antrieb gebaut – für Übersee-Fahrzeugverschiffungen ist die Volkswagen Konzernlogistik Vorreiter bei der Nutzung dieser Antriebsart. Die 200 m langen und 38 m breiten Schiffe können rund 4.700 typische Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns transportieren. Für den Antrieb sorgt ein 12.600 kW starker Dual-Fuel-Schiffsmotor mit Abgasnachbehandlung. Neben flüssigem Erdgas kann dieser zukünftig auch mit über Power-to-X erzeugtem umweltfreundlichem E-Gas oder Biogas betrieben werden – und so dann praktisch CO₂-neutral unterwegs sein.
Viel Ladung, wenig Emissionen
SEAT S. A. setzt jetzt beim Transport von Bauteilen ins spanische Werk Martorell verstärkt auf die beiden größten Sattelzugarten auf Europas Straßen, Duo Trailer und Giga Trailer. Im Vergleich zu konventionellen Lkw besitzen sie eine deutlich größere Ladekapazität und höhere Nutzlast, sodass in Summe weniger Fahrten anfallen. Und das spart nicht nur rund 25 % Logistikkosten, sondern reduziert auch die CO₂-Emissionen um bis zu 30 %. Der Duo Trailer besteht aus zwei jeweils 13,6 m langen Anhängern sowie einer Sattelzugmaschine und hat eine Gesamtlänge von 31,7 m. Die maximale Nutzlast liegt bei 70 t. Der Giga Trailer ist der kleine Bruder des Duo Trailers und hat eine Länge von 25,25 m. Seine maximale Nutzlast beträgt 60 t.
Klimaschutz – Zug um Zug
T-Roc, Sharan oder Alhambra – wenn diese Fahrzeuge im Werk von Volkswagen Autoeuropa im portugiesischen Palmela fertiggestellt sind, gehen sie erst mal auf Reise: Ein Lkw bringt sie in den rund 30 km entfernten Hafen von Setúbal, wo sie auf ein Schiff verladen werden. Da so ein Lkw im Schnitt 8 Fahrzeuge transportieren kann, mussten bisher 63 Fahrten auf der Strecke durchgeführt werden – jeden Tag. Das sorgte für CO₂-Emissionen von etwa 1,7 t. Deshalb hat der Standort eine alte Bahnlinie vom Werk in den Hafen reaktiviert und gemeinsam mit Partnern einen regelmäßigen Zugtransport installiert. So ein Zug kann 125 Fahrzeuge transportieren und fährt die Strecke derzeit bis zu viermal täglich und kann dabei rund 500 Fahrzeuge in den Hafen bringen. Ergebnis: 400 t weniger CO₂ pro Jahr.
T-Roc 1.0 TSI (85 kW) - Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 6,1, außerorts 4,5, kombiniert 5,1; CO₂-Emission kombiniert in g/km: 117, Effizienzklasse: B
Der ENYAQ iV kommt CO₂-neutral zu seinen Kunden
Der neue ŠKODA ENYAQ iV ist nicht nur auf der Straße lokal emissionsfrei: ŠKODA liefert sein neues elektrisches Flaggschiff bilanziell CO₂-neutral an seine Kunden aus. Dazu dokumentiert ŠKODA die CO₂-Emissionen während des gesamten Produktionsprozesses ISO-zertifiziert. Den bisher nicht zu vermeidenden CO₂-Ausstoß gleicht ŠKODA dann durch Investition in ebenfalls zertifizierte Klimaschutzprojekte aus, etwa den Aufbau eines Windparks in Indien. So können Fahrer des ENYAQ iV nahezu CO₂-neutral unterwegs sein, wenn sie das SUV ausschließlich mit regenerativ erzeugtem Strom laden.
Weil Vermeiden noch besser als Kompensieren ist, reduziert ŠKODA die CO₂-Emissionen in der Herstellung bestmöglich. Schon die energieintensive Herstellung der Batterien beim Zulieferer erfolgt mit Grünstrom. Beim Transport von Komponenten und Material sorgt die App OPTIKON mit Künstlicher Intelligenz für die bestmögliche Platzausnutzung in Transport-Containern. So konnten allein im ersten Halbjahr 2020 mehr als 150 Containertransporte und damit 80 t CO₂-Emissionen eingespart werden. Für die Fertigung im ŠKODA-Stammwerk Mladá Boleslav liefert die größte Photovoltaik-Dachanlage in Tschechien einen Großteil der benötigten Energie. Im Laufe dieses Jahrzehnts wird die gesamte zur Fertigung benötigte Energie in den tschechischen Werken von ŠKODA AUTO aus CO₂-neutralen Quellen stammen.
Auch die Zeit nach dem Autoleben hat ŠKODA im Blick: So werden die Fahrzeugbatterien nach ihrer Verwendung als Energiespeicher in ŠKODA-Autohäusern verwendet. Nach diesem „zweiten Leben“ werden sie recycelt und die eingesetzten Rohstoffe wiederverwertet.
ŠKODA ENYAQ iV (Elektro) - Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km (NEFZ): 14,9-15,2; CO₂-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+
Clever packen fürs Klima
Schrank, Teppich, Pflanze und noch die kleine Stehlampe: Wer beim privaten Umzug den Lieferwagen clever packt, braucht nur einmal zu fahren – anstatt zweimal. Und das spart CO₂-Emissionen. Dieses simple Prinzip hat ŠKODA mit dem Transport Concept 4 in 1 perfektioniert.
Dieses einzigartige Transportkonzept benutzt die Logistik von ŠKODA AUTO für den Transport von Karosserien und Teilen vom Hauptproduktionswerk im tschechischen Mladá Boleslav zum indischen Werk in Aurangabad. Türen und Motorhauben sind bereits montiert, viele weitere Anbauteile werden separat mitgeliefert. Zum Versand nutzt ŠKODA große Übersee-Container – denn so bleibt zusammen, was zusammengehört. Außerdem sind Container sicher und logistisch effizient. Üblicherweise passen zwei Karosserien samt aller dazugehörigen Teile in einen Container.
Nach langer Entwicklungsarbeit haben die ŠKODA Logistiker nun ein Trägersystem entwickelt, mit dem anstatt zwei jetzt vier Fahrzeuge in einen Container passen. Damit wird auch der letzte Winkel Stauraum ausgenutzt. Und davon profitiert das Klima. Denn durch das Concept 4 in 1 gehen jedes Jahr 290 Container weniger auf die 13.270 km lange Reise. Dadurch fallen rund 850 t weniger CO₂-Emissionen pro Jahr an.
Logistik als wichtiger Teil der Dekarbonisierung
Mit der Initiative goTOzero Impact Logistics wird die Volkswagen Konzern Logistik das Produktions- und Transportnetzwerk im Volkswagen Konzern weiter optimieren und somit massiv Emissionen reduzieren – insbesondere durch die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene und die CO2-Freistellung des Schienenverkehrs.